Warum bloggen?

Die Zeit rast nur so dahin. Wann haben wir noch Zeit für uns, unsere Lieben, das, was uns am Herzen liegt? Wie oft hören wir uns sagen: "Hey sorry, leider habe ich echt keine Zeit."

Leben wir wirklich in einer Zeit, in der wir keine Zeit mehr haben?

Ich glaube nicht! Ich wage zu behaupten, dass wir in einer Zeit leben, in der wir so schnell wie noch nie vorher, unsere Aufgaben erledigen können, unsere Freunde erreichen können und etwas, was uns wichtig wird, mitteilen dürfen. Noch nie zuvor war es möglich, seine Gedanken und Einstellungen so schnell und weit wie heute zu verbreiten. Noch nie konnten wir in so kurzer Zeit mit so wenig Aufwand so viele Menschen erreichen, auch ohne sie zu kennen.

Aber ich denke, die Ansprüche an uns selbst steigen enorm mit diesen Möglichkeiten. Es reicht halt nicht mehr, seine Familie, die weiter weg wohnt, zu den Feiertagen zu besuchen und alle paar Wochen mal zu telefonieren oder zu besonderen Anlässen einen liebevollen Brief zu schreiben. Nein! Wir erwarten quasi von uns selbst, aber auch andere erwarten von uns, dass wir in immer kürzeren Abständen Lebenszeichen von uns geben, dass wir erreichbar sind, egal wo und wann.

Logisch, dabei geht etwas verloren! Da wo wir immerzu erreichbar sind, haben wir keine Möglichkeit mehr, mal für uns zu sein, in uns zu horchen, was uns wichtig ist, wer uns besonders am Herzen liegt und welche Mitteilung besonders genug ist, um geteilt zu werden. Wir teilen nur noch mit, wir halten Kontakte, wir sind einfach immer da und funktionieren. Aber wollen wir das überhaupt?

Tausende von Eindrücken und Einflüssen prasseln tagtäglich auf uns ein und wir wehren uns viel zu selten!

Für viele ist das bloggen eine Möglichkeit, sich mitzuteilen, andere mit eigenen Gedanken anzustoßen und mitzureißen. Für mich ist es die Chance, meine Gedanken zu ordnen, in mich zu hören und meine Herzensangelegenheiten nieder zu schreiben. Warum dann nicht Tagebuch führen? Ich weiß es nicht. Jahrelang habe ich es versucht. Inhaltlich ging es dann aber meist um das Erlebte und die Motivation fehlte. Beim Bloggen ist das etwas anders. Es geht nicht um mich und meine Erlebnisse. Es geht um das, was ich aus meinem Leben, meinen Erlebnissen und meinen Erfahrungen lernen kann.
Es geht nicht darum, wer ich bin, was ich tagtäglich mache oder erlebe. Meine Gedanken stehen an erster Stelle und der Reiz und das Wissen, dass es vielleicht Menschen, wie euch da draußen gibt, die dies lesen und verfolgen.

Ich weiß nicht, wie lange ich mich motivieren kann, hier regelmäßig zu schreiben, aber ich merke immer wieder, wie ich mir viel mehr Gedanken zu dem mache, was ich tue und erlebe. Ich denke mehr darüber nach, was ich daraus lernen und mitnehmen kann. Das Bloggen intensiviert derzeit mein Leben und gibt mir die Chance, meine Gedanken zu teilen.

Und auch wenn mir nicht viele hier folgen, so ist doch der Reiz zu Schreiben da, denn es gibt, ohne dass ich diesen Blog mit irgendeiner Person bisher geteilt habe, Menschen wie euch, die ihn lesen. Niemand muss wissen, wer dahinter steckt, wenn das Wort dich berührt. Deshalb freue ich mich über jeden einzelnen Leser, auch, wenn ich euch alle nicht kenne und ihr mich ebenfalls nicht :)

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